Die kneippsche Heilmethode wurde etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Sebastian Anton Kneipp ins Leben gerufen. Am 17. Mai 1821 in Stephansried in Bayrisch-Schwaben als Sohn eines Webers geboren, erkrankte er im Jahr 1849 28-jährig an Tuberkulose.
Er suchte nach einer Möglichkeit, seine Krankheit zu heilen und stieß im Rahmen seiner Recherchen auf ein Buch von Johann Siegmund Hahn, das von der Heilkraft des Wassers handelte.
Nachdem Kneipp mehrere Male ein erfrischendes Bad in der eiskalten Donau genossen hatte, war er tatsächlich wieder gesund.
Seither widmete er sich sehr intensiv mit der weiteren Erforschung der Heilkraft des Wassers. Ab dem Jahr 1850 setzte er sein Studium am Georgianum in München fort und behandelte tuberkulosekranke Kommilitonen.
Der im Februar 1853 wegen Kurpfuscherei verurteilte Kneipp konnte dennoch 42 Menschen das Leben retten, die er heimlich geheilt hatte, nachdem in Stephansried die Cholera ausgebrochen war. Später wurde Kneipp Pfarrer in der Ortschaft Wörishofen, die infolgedessen zu einem viel besuchten Kurort avancierte.
Das Leben in Wörishofen änderte sich mit dem Einzug Kneipps erheblich, da die Nonnen fortan sehr viel Zeit auf den Feldern zubringen mussten. Sebastian Kneipp starb am 17. Juni 1897 im Alter von 76 Jahren an einem Unterleibstumor, den er gegen den Rat der Ärzte nicht operieren ließ.
In Deutschland gibt es mehrere spezielle Orte, die den Menschen Kneipp-Kuren anbieten, die sich im Regelfall über einen Zeitraum von etwa drei bis vier Wochen erstrecken. Eine Kneippkur ist insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparats, bei einer Abwehrschwäche, bei vegetativen Störungen oder bei Herz- und Kreislauferkrankungen zu empfehlen.
Bei der klassischen Kneipp-Kur gelangen Pflanzenwirkstoffe, Ernährungs- und Bewegungsprinzipien sowie reichlich Wasser zur Anwendung. Eine Kneipp-Kur kann sowohl vorbeugende als auch heilende Ziele verfolgen, wobei insbesondere bei der Behandlung von Krampfadern mit großen Erfolgen zu rechnen ist.
Es konnte zudem festgestellt werden, dass sich durch regelmäßige Kneipp-Kuren die Lebenswartung von Bronchitispatienten erhöht und auch deren Lebensqualität durch ein deutliches Lindern der Leiden gesteigert wird. Im Rahmen der Kneipp-Kuren spielt die Hydrotherapie eine übergeordnete Rolle.
So zählen zu den bekanntesten und am verbreitetesten Methoden die Wasserguss-Therapie sowie das Wassertreten in einem seichten, möglichst kühlen Wasser. Bezüglich der Ernährungstherapie wird eine vielseitige Vollwertkost empfohlen.
Als Bewegungstherapie empfahl Kneipp seinerzeit das Barfußlaufen als intensive Bewegungsform und zugleich auch zur Abhärtung. Das Barfußlaufen in einer mit Tau benetzten Wiese wird als Tautreten bezeichnet. Daneben gibt es auch noch das Schneegehen. Des Weiteren kommen bei der Kneipp-Kur unter Umständen auch Heilpflanzen zum Einsatz.
Die kneippsche Heilmethode beruht auf dem Prinzip der Reizreaktion. Diesbezüglich werden die körpereigenen Abwehrkräfte entsprechend mobilisiert, so dass der Körper in die Lage versetzt wird, sich selbst zu heilen.
Die Kneipp-Medizin sieht sich diesbezüglich nicht als Kontrahent der Schulmedizin, sondern lässt sich gegebenenfalls mit dieser kombinieren und unterstützt diesbezüglich die Heilwirkung auf eine natürliche Weise.
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Frank Born, Nürnberg
01.04.2011
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